Schulprojekt
Türen auf! 24 Bestands-Geschichten aus dem Archiv

Die Klasse 7d des Humboldt-Gymnasiums Weimar hat in einem Schulprojekt kreativ mit Beständen des Goethe- und Schiller-Archivs gearbeitet. Entstanden sind 24 eindrucksvolle Bild-Text-Collagen, die ab Januar 2025 ausgestellt werden. Schon jetzt können Sie sich die Ergebnisse der Schüler*innen im Blog ansehen!
Das Schulprojekt wurde durch die Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Thüringen e. V., den Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e. V. (AsKI), durch den Weimarer Zirkel e. V., die Johannisfreimaurerloge Anna Amalia zu den drei Rosen i. Or. Weimar und das Freimaurerische Hilfswerk e. V. gefördert.

Eine Collage stellt die Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach ins Zentrum: eine kulturell vielseitig interessierte und engagierte Landesfürstin.
Helenas Collage stellt die Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach ins Zentrum: eine kulturell vielseitig interessierte und engagierte Landesfürstin. Mit 61 Jahren erbte sie von Goethes Enkel Walther den gesamten handschriftlichen Dichternachlass. Sie veranlasste daraufhin den Bau des ersten forschungsbasierten Literaturarchivs Deutschlands, des Goethe- und Schiller-Archivs.
Paulas Collage zu Schillers Ode „An die Freude“ spielt auf Beethovens Vertonung im Schlusssatz der 9. Symphonie an: 1985 wurde die von Herbert von Krajan umgesetzte Instrumentalversion zur EU Hymne. Blätter des Ginkgobaums, der vor dem Goethe- und Schiller-Archiv wächst, verweisen auf den Aufbewahrungsort eines der Gedicht-Manuskripte.

Collage zu Schillers Ode "An die Freude"

Collage zu einem Rezeptbuch von Erdmuthe Dorothea Nietsche
Gustav hat sich mit einem Rezeptbuch befasst, das Erdmuthe Dorothea Nietzsche, die Großmutter Friedrich Nietzsches, 1802 anlegte. Ihre über die Jahre zusammengestellten Back- und Kochrezepte bieten einen guten Überblick über die Vorlieben der Familie. – Und es lässt sich ausmalen, welche Gerichte sie einst dem Philosophen servierte.
Adrian hat sich mit einem der Namensgeber seiner Schule beschäftigt: Alexander von Humboldt. Als junger Bergbauberater in Bayreuth sandte er im Mai 1795 Goethe einen ersten Brief und legte eine seiner naturwissenschaftlichen Schriften bei. Die bis 1831 anhaltende Korrespondenz belegt, wie Goethe lebenslang regen Anteil an Entwicklung und Erkenntnissen des Forschungsreisenden nahm.

Collage zu Alexander von Humboldt

Martina collagierte Handschriften aus aller Welt aus dem Besitz Christian Wilhelm Büttners. Der Professor der Naturgeschichte und Chemie in Göttingen widmete sich zeit seines Lebens sprachhistorischen Untersuchungen und Alphabet-Forschungen.
Martina collagierte Handschriften aus aller Welt aus dem Besitz Christian Wilhelm Büttners. Der Professor der Naturgeschichte und Chemie in Göttingen widmete sich zeit seines Lebens sprachhistorischen Untersuchungen und Alphabet-Forschungen.
Diese Collage widmet sich mit „O du fröhliche“ einem der bekanntesten deutschsprachigen Weihnachtslieder. Der Schriftsteller und Sozialpädagoge Johannes Daniel Falk konzipierte es ursprünglich als „Allerdreifeiertagslied“. In drei Strophen werden die drei Hauptfeste der Christen besungen: Weihnachten, Ostern und Pfingsten. In der Collage wurde der Erstdruck von 1816, die Melodie des Liedes und Motive aus Bertuchs „Bilderbuch für Kinder“ kombiniert.

Collage zu "O du fröhliche"

Collage zur „Weihnachtsgabe“ des Romantikers Ludwig Achim von Arnim an Goethe
Aaron hat sich in seiner Collage mit der „Weihnachtsgabe“ des Romantikers Ludwig Achim von Arnim an Goethe befasst. Im Jahr 1827 schenkte Arnim dem Geheimen Rat 21 Briefe für dessen Autographensammlung, eine Sammlung von Schriftstücken bedeutender Personen. Darunter befanden sich Briefe preußischer Könige und einflussreicher preußischer Beamter sowie von Berliner Schauspielerinnen.
Victorias Collage steht ganz im Zeichen der Scherenschnitte Adele Schopenhauers, Meisterin dieses Fachs und Schwester des berühmten Philosophen Arthur Schopenhauer. Als Freundschaftsgaben an die Buchverlegerfrau Allwina Frommann gingen zahlreiche der kleinen Kunstwerke in zwei große Erinnerungsalben, das sog. „Schwarze“ bzw. „Grüne Album“, ein.

Collage Adele Schopenhauer

Collage zu Aquarellen Ottilie von Pogwischs
Aimée gestaltete ihre Collage zu Aquarellen Ottilie von Pogwischs, der späteren Frau von Goethes Sohn August. In ihren Selbstdarstellungen inszenierte sich Ottilie als selbstbewusste Frau in unterschiedlichen Rollen. Als ihr geeignetes Ausdrucksmittel verstand sie dabei die Kunst. In spielerischer Bezugnahme ist die Variation des Selbstentwurfs hier mit Handschrift und Tiermotiven aus Bertuchs „Bilderbuch für Kinder“ kombiniert.
Lucy und Luisa haben sich in ihrer Collage mit Goethes Begriff der ‚Weltliteratur‘ auseinandergesetzt. Goethe schwebte eine Gesamtschau und ein Austausch der verschiedensten Literaturen vor, wobei sich Länder und Zeiten gegenseitig befruchten. Er selbst hat ein beeindruckendes Beispiel für den weltoffenen und vielseitigen Umgang mit fremdsprachiger Literatur abgegeben. – Sein Gedichtzyklus von 1819 trägt den sprechenden Titel „West-östlicher Divan“.

Collage zu Goethes Begriff der Weltliteratur

Collage zum Jugendgedicht von Georg Büchner
Mihais Collage fängt die düstere Stimmung eines Jugendgedichts von Georg Büchner ein: Als 15-Jähriger beschrieb er in 19 Strophen „Die Nacht“ zwar als Idylle, ließ aber zugleich die Themen Tod und Vergänglichkeit mitschwingen. Auch die für Büchner typische sozialkritische Haltung ist den Versen bereits anzumerken.
„Chaos“ hieß der Titel einer Zeitschrift, die von Ottilie von Goethe gegründet wurde. Timo kombinierte in seiner Collage zwei Entwürfe der Titelseite des Blattes miteinander und spielt bei den verwendeten Motiven mit dem Thema „Chaos“. Die Zeitschrift lehnt sich an Goethes Idee der Weltliteratur an und berücksichtigt diese auch in Netzwerkformaten.

Collage zum Titel der Zeitschrift „Chaos“

Collage zu Christoph Martin Wieland
Karl hat sich in seiner Collage mit Christoph Martin Wieland beschäftigt. Wie kaum ein zweiter Denker um 1800 verstand sich Wieland als Vermitter zwischen verschiedenen Kunst- und Wissensformen, Epochen und Kulturen. In seinen Texten kommen immer wieder noch heute aktuelle Themen vor, so etwa der Wunsch nach einer vorurteilsfreien, gleichberechtigten Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen, lebenslanges Lernen oder Verständigung über Sprach- und Landesgrenzen hinaus.
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