Germanistin und Expertin für Deutsch als Fremdsprache, Li Yuan, © Bi Lili
5 Fragen an...
Li Yuan
Am 28. August, Goethes 276. Geburtstag, verleiht Goethe-Instituts-Präsidentin Gesche Joost im Rahmen eines feierlichen Festakts die Goethe-Medaille 2025 in Weimar. Wir haben vorab eine der drei Preisträger*innen zum Gespräch getroffen. Mit Li Yuan, Germanistin und Expertin für Deutsch als Fremdsprache, unterhielten wir uns über die besondere Auszeichnung, über Goethe, internationalen Kulturaustausch und vieles mehr. Jetzt lesen oder hören!
»Ich glaube, dass das Verständnis für fremde Denk- und Lebensweisen heute zu den zentralen Aufgaben unserer Zeit gehört.«
„Ist es ein lebendig Wesen, das sich in sich selber trennt?
Sind es zwei, die sich erlesen, dass man sie als eines kennt?“
Zwei, die doch eins sind. Gerade für chinesische Studierende hat dieses Gedicht eine besondere Resonanz, weil der Ginkgo-Baum aus China stammt und dort seit Jahrhunderten als Symbol für Beständigkeit, Weisheit und Harmonie verehrt wird. Wenn sie sehen, wie Goethe diese Pflanze in seine Dichtung aufgenommen hat, spüren sie sehr direkt, dass es schon damals eine kulturelle Verbindung zwischen Ost und West gab.
Zur Person
Li Yuan ist Germanistin und Expertin für Deutsch als Fremdsprache. Sie leitet die Fakultät für Asiatische und Europäische Sprachen, das Institut für Deutschlandstudien und ist verantwortlich für das Zentrum für Global Competence an der Zhejiang Universität. Li Yuan promovierte an der Technischen Universität Berlin und absolvierte dort mit dem Humboldt-Stipendium ein Post-Doc-Studium. Sie leistet im Bereich der Fremdsprachenerwerbsforschung wegweisende Arbeit, indem sie moderne Methoden der empirischen Datenanalyse anwendet, um Didaktik und Methodik des Deutschunterrichts in China kontinuierlich zu verbessern. Neben der Entwicklung innovativer Formate steht die Nachwuchsförderung im Zentrum ihrer Arbeit, um dem enormen Interesse für das Fach Deutsch als Fremdsprache in China zu begegnen. Durch eine Vielzahl von Fortbildungsseminaren trägt sie aktiv zur kontinuierlichen Weiterentwicklung des Fachs bei. Ein von ihr initiiertes Forschungskolloquium fördert den Austausch zwischen deutschen und chinesischen Wissenschaftler*innen. Brücken zwischen China und Deutschland bzw. Österreich baut sie auch für den DAAD und das Programm Kultur und Sprache des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Ihre Forschungs- und Lehrleistungen wurden in China mehrfach ausgezeichnet.
Weitere Interviews
Simon Schwartz
Martina Hefter
Annette Ludwig, Direktorin der Direktion Museen im Interview
Florian Illies