
Nietzsche-Portrait von Edvard Munch © Klassik Stiftung Weimar
Warum Nietzsche Weltdokumentenerbe ist
Die UNESCO hat den schriftlichen Nachlass Friedrich Nietzsches (1844-1900) in das „Memory of the World“ – Register aufgenommen. Damit zeichnet sie die Manuskripte, Notizen, Briefe und Bücher Nietzsches als globales Kulturgut aus und stellt sie unter den besonderen Schutz der Weltgemeinschaft. Der Exekutivrat der UNESCO entsprach damit einem deutsch-schweizerischen Antrag, der vom Kolleg Friedrich Nietzsche in Weimar erarbeitet und koordiniert wurde. Der weitaus größte Teil der Handschriften Nietzsches befindet sich im Goethe- und Schiller-Archiv, während die Herzogin Anna Amalia Bibliothek seine private Bibliothek aufbewahrt. Hinzukommen die kleineren, aber bedeutenden Nietzsche-Bestände der Universitätsbibliothek Basel, des Staatsarchivs Basel-Stadt und der Stiftung Nietzsche-Haus in Sils-Maria. Diese Schriften und Texte Nietzsches gehören nun offiziell zum lebendigen kulturellen Gedächtnis der Menschheit.
Ich weiß nicht, welche Überlegungen für die internationalen Gutachter*innen und Gremien der UNESCO letztlich ausschlaggebend waren, aber aus meiner Sicht sind es zumindest vier Gründe, die eine so besondere Auszeichnung rechtfertigen: Erstens belegt die internationale Rezeptionsgeschichte Nietzsches seit 150 Jahren, dass er nicht nur ein nationales, sondern ein globales Ereignis in der Geschichte des menschlichen Nachdenkens ist. Zweitens gehört er zu den sehr wenigen Philosophen, die nicht nur in den Wissenschaften, sondern vor allem auch in der Kunst, Literatur und Musik, in der Hoch-, Pop- und Alltagskultur präsent sind. Das liegt drittens an der Form und dem Inhalt seiner Texte, die ihn als besonders inspirierenden und provokanten Analytiker unserer modernen Welt ausweisen. Viertens sind auch der Charakter sowie die Überlieferungs- und Editionsgeschichte seines schriftlichen Nachlasses informativ, einzigartig und in den Wechselfällen des 20. Jahrhunderts durchaus abenteuerlich.
Worin besteht Nietzsches Nachlass?
Den größten Teil und den Kern von Nietzsches literarischem Nachlass bilden seine Manuskripte, Notizen und Briefe, die heute im Goethe- und Schiller-Archiv aufbewahrt werden. Zu diesen einzigartigen Handschriften gehören die Manuskripte und Vorarbeiten zu fast allen von Nietzsche selbst veröffentlichten Aufsätzen und Büchern sowie unveröffentlichte Abhandlungen, biographische Zeugnisse, Konzepte, Skizzen, Exzerpte und beiläufige Notizen in Notizbüchern und Mappen mit Einzelblättern. Zusammen mit seinen Kompositionen summieren sie sich auf 16.505 Blätter. Das Goethe- und Schiller-Archiv bewahrt auch den weitaus größten Teil der Briefe von und an Friedrich Nietzsche auf. Die Korrespondenz mit Verwandten, Verlegern und Freund*innen wie Richard Wagner und Lou von Salome besteht aus fast 4.000 Briefen. Die 1.907 Briefe Nietzsches liefern einzigartige biographische und philosophische Informationen.
Der zweite Teil des Nietzsche-Nachlasses ist seine persönliche Bibliothek, die in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek aufgehoben wird. Heute sind dort 1.400 Bände erhalten, darunter intensiv kommentierte Bücher sowie Handexemplare seiner eigenen Werke und Notendrucke. Nietzsches Handexemplare und korrigierte Druckfahnen zeugen von der ständigen Überarbeitung seiner eigenen Publikationen. 305 Bände von klassischen und zeitgenössischen Autor*innen weisen intensive Lesespuren auf. Diese Bücher sind von großem Interesse, weil sie Einblicke in die Kontexte und Lektüren des nur vordergründig ganz ‚unzeitgemäßen‘ Denkers geben. Sie zeigen, was Nietzsche las und was er nicht las und helfen so, sein kreatives eigenes Denken im intertextuellen Zusammenhang besser und anders zu verstehen.
Der dritte, kleinere Teil von Nietzsches Nachlass sind die Sammlungen seiner Manuskripte in Basel. Die von Franz Overbeck, Jacob Burckhardt und anderen gesammelten Materialien werden heute in der Universitätsbibliothek Basel und im Staatsarchiv Basel-Stadt aufbewahrt. Sie bilden die spezifische ‚Basler Tradition‘ der Auseinandersetzung mit dem intellektuellen und biographischen Erbe Nietzsches. Hinzu kommt die bedeutende Sammlung der Stiftung Nietzsche-Haus in Sils-Maria. Neben Nietzsches Briefen und Aufzeichnungen besitzen diese Schweizer Institutionen Auszüge und Abschriften wichtiger Nietzscheana. Abgesehen von wenigen Einzelblättern oder Briefen in privatem oder institutionellem Besitz bewahren diese Einrichtungen in Weimar und in der Schweiz die Gesamtheit des literarischen Nachlasses Nietzsches.
Alle bestandsführenden Institutionen teilen die Überzeugung, dass zentrale Elemente unseres kulturellen Erbes nicht allein bestimmten Nationen oder Kulturen gehören, sondern zum Welterbe beitragen.
Warum ist Nietzsches Nachlass besonders interessant?
Ein erstes Merkmal von Nietzsches schriftlichem Nachlass ist seine Unabgeschlossenheit, seine Offenheit. Nietzsche arbeitete oft parallel an verschiedenen Themen und Projekten. Viele seiner Schriften sind das Ergebnis einer experimentellen und kreativen Collagetechnik. In seinem Pensionszimmer, in Buchhandlungen und v.a. auch bei ausgiebigen Wanderungen machte sich Nietzsche Notizen, die er später verwarf oder zu präzisen Kurztexten überarbeitete und die er dann anhand komplexer Kompositionsprinzipen zu längeren Abhandlungen und Büchern zusammenstellte. So hinterließ Nietzsche verschiedene Versionen ähnlicher Ideen in veränderten, verfeinerten und überarbeiteten Formulierungen. Bis in die letzten Tage vor dem Druck überarbeitete er Formulierungen oder änderte die Anordnung der Aphorismen. Der Übergang zwischen einem ersten Entwurf und einem gedruckten Text ist daher bei Nietzsche fließend. Auch deshalb ist der Nachlass Teil seines Werks.
Zweitens verdeutlichen die Schreibprozesse Nietzsches sein Stilbewusstsein. Neben Abhandlungen, Kritiken und Essays entwickelte Nietzsche vor allem den philosophischen Aphorismus zu völlig neuen Möglichkeiten. Seine Aphorismen-Bücher wie Jenseits von Gut und Böse (1886) sind subtile und komplexe Kompositionen. Das weltberühmte Also sprach Zarathustra (1883-85) ist eine Form von Lyrik und philosophischer Poesie eigener Art. Nietzsches Stil ist vielfältig, aber einzigartig, und sein literarischer Nachlass bietet einen intimen Einblick in die Werkstatt dieses Philosophen. Seine Werke sind heikle Kompositionen, und der Nachlass hilft, ihren Ursprung zu rekonstruieren und ihren Charakter zu erhellen. Der Nachlass gewährt einen intimen Einblick in die Werkstatt dieses Denkers. Zugleich ist es für Außenstehende unmöglich zu wissen, ob und in welcher Weise Nietzsche eine Passage publiziert hätte. Auch in dieser Hinsicht ist Nietzsches Werk offen. Vor dem Hintergrund seines aphoristischen und prozessualen Denkens ist die Bedeutung des handschriftlichen Nachlasses für das Verständnis seiner Denkbewegungen von unschätzbarem Wert. Der authentische literarische Nachlass ist im Falle Nietzsches also nicht nur eine Ergänzung zu den Publikationen, sondern spielt eine eigene und zentrale Rolle.
Drittens ist diese experimentelle und prozedurale Schreibpraxis Ausdruck einer neuen Art von Philosophie. Nietzsche verzichtet bewusst auf die Suggestion einer überlegenen Zentralperspektive. Statt systematisch auf fragwürdigen Grundsätzen aufgebauten Argumentationen gestaltet Nietzsche Kompositionen, in denen der Zusammenhang zwischen den einzelnen Gedanken wichtig ist. Diese Praxis befördert das Wechseln von Perspektiven, ohne beliebig zu werden. Das macht diesen Autoren der 1870er und 1880er Jahre zu einem avantgardistischen und non-konformistischen Denker des 20. und 21. Jahrhunderts. Seine Philosophie markiert das Ende der metaphysischen Systeme und des absoluten Fundamentalismus. Deshalb wird Nietzsche von vielen als Provokation und von anderen als origineller Philosoph der Emanzipation und Ermutigung wahrgenommen.

Nietzsches eigenhändiges Druckmanuskript zu „Also sprach Zarathustra. Vierter und letzter Teil“, Titelseite © Klassik Stiftung Weimar

Von Nietzsche annotiertes Titelblatt aus dem Buch „Versuche“ von Ralph Waldo Emerson © Klassik Stiftung Weimar
Inwiefern ist die Geschichte des Nachlasses abenteuerlich?
Zwar hoffte Nietzsche auf eine posthume Wirkung, aber im Unterschied zu anderen selbstbewussten Schriftsteller*innen hat er seinen literarischen Nachlass nicht selbst organisiert, geordnet oder vernichtet. Er ließ ihn einfach zurück, als ein geistiger Zusammenbruch im Alter von 45 Jahren seinem Schaffen ein jähes Ende setzte. Alarmiert durch sogenannte ‚Wahnsinnszettel‘, die Nietzsche an verschiedene Personen geschickt hatte, machte sich Franz Overbeck am 7. Januar 1889 auf den Weg nach Turin, um seinen Freund im Zustand geistiger Umnachtung vorzufinden. Overbeck sammelte einige der Briefe und Manuskripte ein und brachte Nietzsche in eine Basler Klinik. Davide Fino, Nietzsches Vermieter in Turin, schickt Overbeck einen Karton von 116 kg mit weiteren Materialien, die später nach Naumburg gebracht wurden. Dort gründete Elisabeth Förster-Nietzsche im Haus ihrer Mutter am 2. Februar 1894 das Nietzsche-Archiv. Im Dezember 1895 erwarb sie alle Rechte an den Werken ihres Bruders und verlegte das Archiv 1886 nach Weimar in eine repräsentative Villa. 1902 half der Nietzsche-Enthusiast und Architekt Henry van de Velde, das Nietzsche-Archiv in ein modernes Archivgebäude und einen Kultursalon umzubauen.
Nachdem Elisabeth Förster-Nietzsche rechtmäßige Eigentümerin von Nietzsches literarischem Nachlass geworden war, nutzte sie jedes diplomatische, wirtschaftliche oder juristische Mittel, um alle noch vorhandenen Handschriften ihres Bruders, insbesondere seine Korrespondenz, zu sammeln und unter ihre Kontrolle zu bringen. Schon früher hatte sie Manuskripte, Briefe und Notizbücher aus der Kindheit und Jugend ihres bewunderten Bruders aufgehoben. Während Nietzsche Professor in Basel war (1869-1878), führte sie gelegentlich seinen Haushalt und bewahrte manchmal sogar heimlich Papiere auf, die Nietzsche wegwerfen wollte. Nachdem Nietzsche aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand getreten war und sein Leben als ‚Wanderphilosoph‘ begann, rettete sie mehrere Manuskripte, Vorlesungsnotizen und philologische Arbeiten vor der Vernichtung und brachte sie nach Naumburg. Deshalb ist Nietzsches Nachlass außergewöhnlich vollständig erhalten. Das Nietzsche-Archiv ist ihr Verdienst, und sie blieb bis zu ihrem Tod 1935 Herrin über Nietzsches Nachlass. Während ihre Tätigkeit entscheidend dazu beitrug, viele Materialien zu retten und eine außergewöhnliche Sammlung schaffen, war ihre Archiv- und Editionspolitik gelinde gesagt problematisch.
Im Gegensatz zu ihrem Bruder war Elisabeth Förster-Nietzsche deutschnational und antisemitisch eingestellt. Intellektuell nahm Nietzsche seine Schwester nicht ernst und er hätte sie ganz sicher niemals als Nachlassverwalterin eingesetzt. Um ihr Werk und ihre prestigeträchtige Stellung zu festigen, stellte Elisabeth die Beziehung der Geschwister grundsätzlich anders dar. Sie manipulierte Briefe und vernichtete Teile von Nietzsches autobiographischen Texten, um das Verhältnis zu ihrem Bruder zu beschönigen. Ihre Ausgabe von Nietzsches autobiographischem Werk Ecce Homo von 1908 unterdrückte mehrere für sie kompromittierende Passagen.

Ein von Elisabeth Förster-Nietzsche manipulierter Brief, den Nietzsche tatsächlich an Malwida von Meysenbug geschickt hatte © Klassik Stiftung Weimar

Nietzsches später verworfener Entwurf zu einem Buch mit dem Titel: „Der Wille zur Macht“ © Klassik Stiftung Weimar
Zu den einflussreichsten Veröffentlichungen unter dem Namen Friedrich Nietzsche gehört Der Wille zur Macht, ein Buch, das er nie veröffentlicht hat und sicherlich auch nie so veröffentlicht hätte. Elisabeth Förster-Nietzsche hat zusammen mit wechselnden Mitarbeitern unterschiedlichste Notizen Nietzsches mit erfundenen Zwischenüberschriften versehen und nach Lust und Laune zerstückelt oder zusammengestellt. Wenn man weiß, wie Nietzsche arbeitete und schrieb, fällt der eklatante Missbrauch seines Namens für diese willkürliche Kompilation sofort ins Auge. Nietzsches sogenanntes Hauptwerk ist eine Fälschung, aber es gab dafür einen Markt und das Archiv bediente bereitwillig jede Nachfrage. Bis heute ist das Machwerk in vielen Übersetzungen und Nachdrucken erhältlich und international einflussreich. Die Editionspraxis des Nietzsche-Archivs und das politische Engagement seiner Leitung haben entscheidend zum Personenkult und zu der grundfalschen Vereinnahmung Nietzsches durch völkische und nationalistische Kreise beigetragen.
Mehrere Freunde Nietzsches entschieden sich gegen eine Zusammenarbeit mit Förster-Nietzsche und zogen es vor, ihre Nietzscheana in die Obhut von Schweizer Institutionen zu geben. Franz Overbeck weigerte sich 1895, dem Weimarer Archiv seine Briefe zu übergeben und verfügte später, dass nach seinem Tod (1905) alle Dokumente aus seinem Besitz in der Universitätsbibliothek Basel deponiert werden sollen. Wertvolle Materialien von Jacob Burckhardt, Meta von Salis und anderen ergänzten später Overbecks Bestände. Obwohl es sich um eine vergleichsweise kleine Sammlung handelte, spielten die in Basel aufbewahrten Materialien eine entscheidende Rolle als Gegengewicht zur Editionspolitik des Weimarer Nietzsche-Archivs. Es fügt sich glücklich, dass die Sammlung Rosenthal-Levy, die auf dem Nachlass des kosmopolitischen jüdischen Schriftstellers, Nietzsche-Forschers und Widersachers von Elisabeth Förster-Nietzsche, Oscar Levy (1867-1946), beruht, nun ebenfalls unter dem Dach einer Schweizer Institution ist.
Nach dem Tod von Elisabeth Förster-Nietzsche 1935 verblieb Nietzsches Nachlass in der Obhut des Nietzsche-Archivs, das eng in die nationalsozialistische Kulturpolitik eingebunden war. Nach der Befreiung Deutschlands verschleppte und ermordete die sowjetische Militäradministration den letzten Direktor des Nietzsche-Archivs, Max Oehler. Das Nietzsche-Archiv wurde geschlossen und die Dokumente für den Transport in die Sowjetunion verpackt. Nur durch die Intervention des neuen thüringischen Ministerpräsidenten Rudolf Paul und des Direktors des Goethe- und Schiller-Archivs, Hans Wahl, blieben die Dokumente in Weimar. Am 21. Oktober 1949 wurde die „Stiftung Nietzsche-Archiv“ offiziell aufgelöst und die Bestände 1950 an das Goethe- und Schiller-Archiv übergeben. 1955 wurde Nietzsches persönliche Bibliothek in die Zentralbibliothek der deutschen Klassik, heute Herzogin Anna Amalia Bibliothek, überführt. Mit Nietzsche war es öffentlich aus in Weimar. Anders als bei der Goethe-Gesellschaft oder der Schiller-Stiftung, die ebenfalls eifrig mit dem NS-Regime kooperiert hatten, statuierte man an Nietzsche ein kulturpolitisches Exempel, zumal mit diesem non-konformistischen Denker ohnehin kein sozialistischer Einheitsstaat zu machen war.
Obwohl Nietzsche in der DDR als Vordenker des Faschismus galt, wurde sein Nachlass sorgfältig gepflegt und erschlossen. Ab Ende der 1960er Jahre durften die beiden italienischen Nietzsche-Forscher Mazzino Montinari und Giorgio Colli in Weimar ihre inzwischen zum Standardwerk gewordene kritische Ausgabe der Werke Nietzsches vorbereiten und dabei auch die in Basel aufbewahrten Materialien einbeziehen. Ausgehend von den Originalen edierten sie Nietzsches Schriften, Notizen und Briefe noch einmal neu und stellten so der Welt eine solide und zuverlässige Kritische Gesamtausgabe der Werke und Briefe Friedrich Nietzsches zur Verfügung. Doch erst seit dem Fall der Berliner Mauer, also hundert Jahre nach seinem geistigen Zusammenbruch, ist auch Nietzsches Nachlass in Weimar endlich für alle Interessierten so frei zugänglich, wie es dem Denken Nietzsches entspricht.
Wie kann ich mich mit Nietzsches Nachlass beschäftigen?
Heute ist der literarische Nachlass Nietzsches im Goethe- und Schiller-Archiv und der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar, sowie in der Universitätsbibliothek Basel, dem Staatsarchiv Basel-Stadt und im Nietzsche-Haus in Sils-Maria zugänglich. Aus konservatorischen Gründen gelten allerdings Zugangsbeschränkungen zu den Originaldokumenten, um das empfindliche Material zu schützen.
Der Nachlass Nietzsches steht dafür inzwischen auch online zur Verfügung. Das Goethe- und Schiller-Archiv stellt Digitalisate von Nietzsches Manuskripten, Briefen, Notizen und Skizzen kostenlos und frei zugänglich zur Verfügung und fügt hier laufend weiteres Material hinzu. Alle Exemplare der privaten Bibliothek Nietzsches sind im Online-Katalog der Herzogin Anna Amalia Bibliothek im Rahmen des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) referenziert. Eine wachsende Zahl von Büchern aus Nietzsches persönlicher Bibliothek ist hier digital zugänglich. Die Universitätsbibliothek Basel bietet hier freien digitalen Zugang zu ihren Nietzscheana. Nach den Nietzsche-Beständen des Staatsarchiv Basel-Stadt kann man hier recherchieren. Faksimiles des in Sils-Maria aufbewahrten Nachlasses finden sich auch in: Friedrich Nietzsche. Handschriften, Erstausgaben und Widmungsexemplare. Die Sammlung Rosenthal-Levy im Nietzsche-Haus in Sils Maria. Hrsg. von J. Rosenthal, P.A. Bloch, D.M. Hoffmann, Basel 2009.
Fast alle Briefe, Notizen und Manuskripte sind in der Kritischen Gesamtausgabe der Werke und Briefe Friedrich Nietzsches veröffentlicht, die 1967 von Giorgio Colli und Mazzino Montinari begründet wurde und seither beim Walter de Gruyter Verlag erscheint. Auszüge dieser Ausgabe erschienen bei dtv und anderen Verlagen. Andere Ausgaben beruhen mitunter noch auf den unzuverlässigen Editionen Förster-Nietzsches. Die in Paris beheimatete Open-Access-Datenbank www.nietzschesource.org stellt in Zusammenarbeit mit allen antragstellenden Institutionen umfangreiches Material zur Verfügung und erweitert ständig weitere Digitalisierungen für den bequemen, freien und offenen Zugang.
Einen Überblick über die internationale Literatur zu Nietzsche bietet die Weimarer Nietzsche Bibliographie an der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Sie weist Publikationen zu Nietzsche ab 1867 nach; zum Jahresende 2024 waren insgesamt 37.340 Datensätze verzeichnet.
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