
Elisabeth Foerster-Nietzsche begrüßt Adolf Hitler vor dem Nietzsche-Archiv in Weimar, 1934, © Klassik Stiftung Weimar
Erst Avantgarde, dann Faschismus
Das Netzwerk Elisabeth Förster-Nietzsches
Henry van de Velde, Adolf Hitler, Rudolf Steiner – welche Akteur*innen gehörten zum Netzwerk Elisabeth Förster-Nietzsches?
Elisabeth Förster-Nietzsche
Elisabeth Förster-Nietzsche, die zwei Jahre jüngere Schwester des Philosophen Friedrich Nietzsche, gründete 1886 mit ihrem Ehemann Bernhard Förster in Paraguay die nationalistisch-rassistische Kolonie „Nueva Germania“. Nach dem Scheitern des Projekts und dem Suizid ihres Mannes kehrte sie nach Deutschland zurück und gründete 1894 das Nietzsche-Archiv, für das sie in Weimar das Anwesen Villa Silberblick von Henry van de Velde ausbauen ließ. Hier verbrachte sie mit ihrem geistig umnachteten Bruder dessen letzte Lebensjahre. Nach Nietzsches Tod im Jahr 1900 entwickelte sich das Nietzsche-Archiv zu einem Wallfahrtsort und kulturellen Zentrum. Vor dem Ersten Weltkrieg trafen sich hier herausragende Köpfe der europäischen Avantgarde. Seit den 1920er Jahren hielt dann ein zunehmend faschistoider Geist Einzug, und hochrangige Angehörige der NS-Ideologie waren gern gesehene Gäste im Nietzsche-Archiv. Förster-Nietzsche engagierte sich in der „Deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene“ und trat 1918 der Deutschnationalen Volkspartei bei. 1933 schrieb sie an den schwedischen Unternehmer und ehemaligen Mäzen des Nietzsche-Archivs Ernest Thiel: „Wir leben eigentlich in einem Rausch der Begeisterung, weil eine so wundervolle, geradezu phänomenale Persönlichkeit, unser herrlicher Reichskanzler Adolf Hitler, an der Spitze unseres Landes steht.“
Das Netzwerk Elisabeth Förster-Nietzsches
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