Harry Graf Kessler (1903), © Klassik Stiftung Weimar

Harry Graf Kessler und Elisabeth Förster-Nietzsche

26.03.2024 0

Als Kosmopolit aus gutem Hause lernte Harry Graf Kessler Elisabeth Förster-Nietzsche 1895 in Naumburg kennen, trat fortan als Berater, Freund und Mäzen des Nietzsche-Archivs auf und beteiligte sich intensiv am avantgardistischen Projekt eines „Neuen Weimar“. Als Direktor des von ihm gegründeten Museums für Kunst und Kunstgewerbe brachte er mit bahnbrechenden Ausstellungen die Moderne nach Weimar und betrieb hier auch seine bibliophile Cranach-Presse. Am 11. Februar 1926 notierte Kessler in seinem Tagebuch: „Nachmittags bei Frau Förster-Nietzsche. Sie platzte mir ins Gesicht, ob ich wüßte von ihrer neuen großen Freundschaft: Mussolini? Ich sagte, allerdings, ich hätte davon gehört und es bedauert; denn Mussolini kompromittiere ihren Bruder. Er sei eine Gefahr für Europa, für das Europa, das gerade ihr Bruder ersehnt habe, das Europa der guten Europäer.“

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