
Oswald Spengler, um 1930, © bpk-Fotoarchiv
Oswald Spengler und Elisabeth Förster-Nietzsche
Als Protagonist der Konservativen Revolution wandte Oswald Spengler (1880–1936) sich gegen den Liberalismus der Weimarer Republik. Trotz seiner deutlichen Kritik an Nietzsche und nur dank der Fürsprache Thomas Manns erhielt Spengler im Dezember 1919 für sein Werk Der Untergang des Abendlandes den vom Großspediteur Christian Lassen gestifteten Preis des Nietzsche-Archivs. Dieser sollte Personen auszeichnen, „die sich für die Erhaltung der geistigen Machtstellung Deutschlands mitverantwortlich fühlen“. In den 1920er Jahren hielt Spengler im Nietzsche-Archiv die Vorträge Blut und Geld (1923), Nietzsche und unsere Zeit (1924) sowie Nietzsche und das 20. Jahrhundert (1927). Nachdem er 1923 in den Vorstand der Stiftung Nietzsche- Archiv gewählt worden war, besuchte er Weimar häufig und beriet Elisabeth Förster-Nietzsche in Finanz- und Verlagsangelegenheiten. Mit dem Buch Jahre der Entscheidung distanzierte er sich 1933 deutlich von Hitler und der als brutal und primitiv kritisierten NSDAP, zeigte sich aber weiterhin begeistert von Mussolini. 1935 trat Spengler aus dem Vorstand der Stiftung Nietzsche- Archiv aus, weil er „die neue Umdeutung der Philosophie Nietzsches“ ablehnte.
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