Paul Schultze-Naumburg und Elisabeth Förster-Nietzsche
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1930 trat der konservativ-reaktionäre Architekt Paul Schultze-Naumburg (1869–1949) der NSDAP bei und wurde auf Wilhelm Fricks Initiative hin Direktor der Staatlichen Hochschule für Handwerk und Baukunst in Weimar. Mit einer Entlassungswelle wurde die Abkehr von der Bauhaus-Moderne eingeleitet. Elisabeth Förster-Nietzsche stand dem suspendierten jüdischen Bildhauer Richard Engelmann zur Seite und kritisierte die Personalpolitik des Duos Frick/Schultze-Naumburg. Von 1932 bis 1945 war Schultze-Naumburg Reichstagsabgeordneter und veröffentlichte zahlreiche Bücher, unter anderem Kunst aus Blut und Boden (1934), Rassengebundene Kunst (1934) und Nordische Schönheit (1943). Seine Ehefrau Margarethe ließ sich 1934 von ihm scheiden und heiratete noch im gleichen Jahr Wilhelm Frick. Schultze-Naumburg wurde mit dem Entwurf der monumentalen Nietzsche-Gedächtnishalle beauftragt, die ab 1937 auf dem Nachbargrundstück des Nietzsche-Archivs entstand. Im August 1938 fand das mit Hakenkreuzfahnen umflorte Richtfest statt. Das Kriegsende kam der Einweihung des Memorialgebäudes aber zuvor.
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